Der Name der Insel geht zurück auf Tinos, ihren ersten Bewohner in prähistorischer Zeit zurück. Historisch taucht sie unter den Namen „Hydrousa“, „Skordophoros“ und „Ophioussa“ auf. Aufgrund der lokalen starken Winde wird sie auch heute noch häufig als „Insel des Aiolos“ bezeichnet. Tinos hat eine reiche Geschichte. Es spielte eine wichtige Rolle während der Zeit der Osmanen und war die letzte Insel, die an die Türken übergeben wurde.
Nach der Kirche der Jungfrau Maria in Chora ist die Insel auch als „Insel unserer gnadenvollen lieben Frau“ bekannt. Dort befindet sich der christlichen Tradition nach die wundertätige Ikone, die die Insel zum Pilgerziel Nummer eins macht. In den letzten Jahren ist Tinos jedoch zu einem beliebten Ziel auf der touristischen Landkarte geworden. Kunst steht hier an erster Stelle. Weltbekannte Künstler wie Giannoulis Chalepas, Georgios Fytalis, Nikiforos Lytras u. a. stammen von der Insel und das Marmorhandwerk von Tinos steht auf der UNESCO-Liste. Im Dorf Pirgos finden Sie die Schule der Schönen Künste des Kulturministeriums sowie das Marmorhandwerksmuseum.

Tinos ist auch berühmt für seine über 45 Dörfer, von denen jedes seinen ganz eigenen, einzigartigen Charakter hat. Das üppig grüne Kardiani, Pirgos, das Kefalochori-Museum, Ysternia, der Balkon zur Ägäis, Volax mit dem berühmten Granitfelsen, die wunderschönen Dio Choria, das Fischerdorf Panormos, der „hohe“ Arnados und das labyrinthartige Falatado sind nur eine kleine Auswahl der Optionen, die Ihnen zur Erkundung bereitstehen.

Auch die Strände sind vielfältig. Modern oder wild, mit oder ohne Strandbar, den Nordwinden und dem Meltemi ausgesetzt oder nicht, mit Sand oder Kieselsteinen. Die berühmte Kolimbithra, ein Favorit für Surfer, das wilde Livada mit den Ziegen auf den beeindruckenden Felsen, das familienfreundliche Kionia, das ruhige Pachia Ammos, das geschützte Agios Fokas und das „geheime“ Apigania zählen sicherlich zu den beliebtesten Zielen für Besucher der Insel.

Gastronomie

Tinos ist berühmt für seine wilden Artischocken, seinen feinen Knoblauch (es ist kein Zufall, dass „Knoblauchträger“ bei Aristophanes erwähnt wird), Kräuter (Thymian, Oregano, Kamille usw.), Kaktusfeigen (sowie verschiedene andere Feigensorten), Kapern und sonnengetrocknete Tomaten. Tatsächlich fehlen die letzten beiden auf keinem Tisch auf Tinos und bilden die Grundlage für viele Rezepte der lokalen Küche. Das Gleiche gilt für Honig und Raki.

Zudem werden auf der Insel zahlreiche interessante Käse- und Wurstsorten angeboten. Tinos-Käse, Petroma (ungesalzener Käse und Grundlage der meisten Käsesorten von Tinos), Strongilo, Kariki (ein Blauschimmelkäse mit unglaublichem Geschmack, der in einer Wasserkürbisflasche reift), Graviera und (milde) Kopanisti aus Kuhmilch von Tinos, sowie Anthotyro und Malathouni zeugen von der Viehzucht und der beeindruckenden Käseherstellungstradition der Insel. Bei den Aufschnitten schaffen Louza, Schweineschinken (in Rotwein gebacken), Wurst und „Saltsitsi“, die lokale luftgetrocknete Salami mit starkem Knoblauchgeschmack, eine große und interessante Vielfalt an Produkten aus Tinos.

Unter den Süßspeisen von Tinos stechen die Tsimpita hervor, die neben ihrem meisterhaften Aussehen aus Filoteig und lokalem Käse (Petroma) hergestellt und mit Zimt, Orange und Mastix gewürzt werden. Köstlich sind auch das Mandelgebäck, die Fischchen (eine Fastensüßigkeit in Fischform mit einer Füllung aus geriebenen Mandeln, Orangenschale, Toast und Gewürzen, serviert mit Puderzucker), Xerotigana und auch Loukoumia. 

Anreise

Tinos zählt zur Inselgruppe der Kykladen, genauer zu den nördlichen Kykladen. Die Insel ist leicht mit der Fähre von den Hafen Piräus und Rafina aus zu erreichen.