Das Meer hat im täglichen Leben der Griechen schon immer eine wichtige Rolle gespielt. Es war und ist eine tragende Säule der griechischen Wirtschaft und Kultur und trägt bedeutend zur Entwicklung des Landes bei. Angesichts der geografischen Beschaffenheit Griechenlands mit seinen ausgedehnten Küstenlinien haben die Schifffahrt und die Fischerei eine lange Tradition und spielen eine zentrale Rolle für die Nahrungsmittelproduktion.

Neben den kommerziellen, kulturellen und sozialen Möglichkeiten, die das Meer eröffnet, war und ist es eine wichtige Nahrungsquelle für die Griechen. Fisch und Meeresfrüchte haben einen festen Platz auf den Tischen des Landes, und viele Gerichte sind untrennbar mit den großen religiösen Festen verbunden: Zu Mariä Verkündigung am 25. März wird in der Regel Kabeljau mit Skordalia serviert, während am Rosenmontag Weich- und Schalentiere auf dem Menü stehen.

Sardellen und Sardinen erfreuen sich in Griechenland besonderer Beliebtheit. Sie werden fast das ganze Jahr über mit natürlichen Fangmethoden wie Ringwade und Schleppnetz gefangen und entweder mariniert als Meze oder gegrillt verzehrt. Es handelt sich um preiswerte und sehr nahrhafte Fische, die reich an Vitaminen und Mineralien sowie an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren sind. Eine berühmte Art ist die Kalloni-Sardine von der Insel Lesbos.

Ein ganz besonderer Fisch aus dem griechischen Meer ist der Alonissos-Thunfisch. Dieses feine Produkt mit hohem Nährwert wird nach dem Fang in Gläser verpackt und für Nudelgerichte und Salate verwendet.

Sehr gefragt ist auch die Goldbrasse, wobei die Brassen von den Dodekanes-Inseln am beliebtesten sind. Der Fisch kann aufgrund seines Fettgehalts auf vielfältige Weise in der Küche verwendet werden – ob gegrillt, gebraten oder mit Gemüse im Ofen gebacken.

Natürlich dürfen auch Weichtiere wie Calamari und Oktopus nicht fehlen. Im Sommer sind sie aus den Tavernen nicht wegzudenken, denn sie eignen sich hervorragend als Meze für den griechischen Ouzo.

Der winzige „Große Ährenfisch“, der in den griechischen Meeren in Hülle und Fülle vorkommt, ist köstlich und leicht zuzubereiten. Rotbarbe und Streifenbarbe sind perfekt für die Fischsuppe Kakavia, während die Narwal-Garnele, eine der vier in den griechischen Meeren vorkommenden Garnelenarten, gebraten und im Ganzen mit Schale gegessen wird – ein Genuss!

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Fisch und Meeresfrüchte in Griechenland nicht nur zu den Grundnahrungsmitteln zählen, sondern darüber hinaus ein integraler Bestandteil der Kultur, der Wirtschaft und der Gesellschaft sind: Der Fischfang trägt zur Bewahrung des kulturellen Erbes und wirtschaftlichen Wohlstands des Landes bei.