In Griechenland ist Weihnachten einer der bedeutendsten Feiertage und dient als Anlass für Familienzusammenkünfte. Obwohl die moderne Küche, namentlich der Truthahn, auch in Griechenland an Weihnachten Einzug gehalten hat, strotzt die Festtafel dennoch nur so vor authentischen Aromen.

Dabei stehen zwei Süßigkeiten im Mittelpunkt: „Kourabiedes“ und „Melomakarona“: Traditionelle Leckereien, die es nur an diesen Tagen in jedem Haushalt zu finden gibt. Die Rezepte sind unkompliziert, aber die Zutaten haben eine symbolische Bedeutung: Die Nüsse repräsentieren eine gute Ernte und Überfluss, während Honig und Puderzucker den Wunsch symbolisieren, dass die kommenden Tage süß sein mögen.

In zahlreichen Regionen werden zu Hause Weihnachtsplätzchen und Weihnachtsbrot gebacken: nach Anis und Zimt duftendes Gebäck, das mit Mandeln und Walnüssen sowie Mustern im Teig, etwa in Blumen- oder Kreuzform, verziert ist.

Die weihnachtlichen Hauptgerichte bestehen aus lokalem Fleisch, vornehmlich Schweinefleisch, das anhand traditioneller Rezepte zubereitet wird. „Dolmades“ oder „Giaprakia“ sind auf den meisten Tischen ebenfalls zu finden. Diese festlichen Speisen haben eine symbolische Bedeutung, da das Umwickeln der Blätter des Kohls oder des Weinblatts die Windeln Christi repräsentieren.

Wenn Sie zur Weihnachtszeit in Epirus sind, kosten Sie die „Wildschweinsalami“. Das Wild wird mit einer Mischung aus Gewürzen und lokalem Rotwein mariniert.

In Zentralmazedonien dürfen Sie nicht versäumen, „Msoura“ zu probieren, eine mit Sellerie gekochte und mit Reis gefüllte Trilogie aus Schweine-, Rind- und Hühnerfleisch. In Thrakien sollten Sie „Babo“ kosten, ein Gericht aus Schweinefleisch mit Kräutern und Gewürzen.

In Thessalien dürfen Sie sich „Gournada“, eine Art Schweinebraten, sowie Pasteten mit Gemüse und Würstchen nicht entgehen lassen. In Mittelgriechenland können sie Hühnersuppe oder „Patsas“-Suppe probieren.

Auf der Peloponnes dreht sich alles um im Backofen gegartes Schwein und „Lalangia“, knusprige Brotstangen aus Maniantika in Piräus, die an Feiertagen in jedem Haushalt unverzichtbar sind und sowohl zu süßen als auch zu herzhaften Speisen gereicht werden.

 Auf den Ionischen Inseln ist es Brauch, am ersten Weihnachtstag eine Hühner- oder Rindfleischsuppe mit Ei-Zitronen-Soße zu reichen, ebenso wie Nudeln mit Hähnchen oder Rind. Auf Kretas Weihnachtstischen findet sich hingegen stets Schweinefleisch sowie regionale Fleischspezialitäten wie Würstchen, „Apaki“ und „Sigklino“.

Die Weihnachtstafel auf den multikulturell geprägten ägäischen Inseln ist ein buntes Mosaik aus Aromen und Delikatessen. Auf den Dodekanes werden „Giaprakia“, eine Art Kohlrouladen, zusammen mit Schweinebraten serviert, während man auf Samos „Pichti“ isst – gekochtes Schweinefleisch, das durch das Fett eindickt.

„Selinato“ ist auf Lesbos eines der bekanntesten Weihnachtsgerichte, bei dem Stücke von Rind- oder Schweinefleisch zusammen mit Sellerie und Lauch gekocht werden.

In der griechischen Kultur haben Weihnachtstische eine große Bedeutung, nicht nur wegen der Vielzahl an Aromen, sondern auch wegen der damit verbundenen Gastfreundschaft und der Zubereitung, die eine Rückkehr zur Familie und die Teilnahme aller an den Traditionen symbolisiert.