Mit griechischer klösterlicher Küche meinen wir die auf dem Berg Athos vorherrschende Küche. Der Heilige Berg wird international mit Klosterleben assoziiert und ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.

Die Küche dieses Ortes zeichnet sich durch Strenge und Einfachheit aus. Üblicherweise werden die Süßspeisen der Klöster aus lokalen Rohstoffen hergestellt, die oft von den Mönchen selbst produziert werden.

Für Süßwaren gelten die üblichen strengen Vorschriften, deren Fokus auf dem Fasten und religiösen Bräuchen liegt. Daher verzichten die Bewohner des Heiligen Berges auf tierische Produkte wie Butter, die sie meist durch Olivenöl ersetzen, bevorzugen Honig als Süßstoff und verwenden viele Samen und Nüsse.

Der mit Walnüssen, Honig und Zimt zubereitete Walnusskuchen ist eine Nachspeise, die in zahlreichen Klöstern zu finden ist. Durch die Verwendung von Honig anstelle von Zucker erhält er ein besonders authentisches Aroma und einen höheren Nährstoffgehalt. Es handelt sich um ein Dessert, das auf einem großen Backblech zubereitet wird und während der Fastenzeit gegessen werden kann, da es ohne Eier und Milchprodukte auskommt.

Die wohl typischste Süßspeise der klösterlichen Küche sind jedoch die „Loukoumia“. Sie werden aus Zucker, Wasser, Stärke und verschiedenen aromatischen Zutaten wie Rosenwasser oder Zitrusfrüchten mit besonderer Sorgfalt und Technik hergestellt, und ergeben eine fluffige, süße Delikatesse.

Äußerst beliebt und variantenreich sind zudem Rezepte mit handgemachtem Teig, der mit Honig, Walnüssen und Mandeln gefüllt ist. Solche Süßspeisen haben traditionellen Charakter und werden mit der Gastfreundschaft der Mönche in Verbindung gebracht.

Ein eigenes Kapitel für sich unter den griechischen Süßspeisen beansprucht die sogenannte „Löffelsüße“, die in der klösterlichen Küche eine zentrale Rolle spielt. In der optimalen Jahreszeit ernten die Mönche Früchte und Nüsse aus ihrem sorgfältig kultivierten Obstgarten. Zitrusfrüchte, Feigen, Walnüsse, Quitten, Wassermelonen, Kirschen und zahlreiche weitere Früchte und Nüsse werden gekocht und für eine längere Zeit in Sirup eingelegt. In jedem Kloster gibt es unzählige große Gläser mit der Süßigkeit, die dort bereitsteht, um auf einem Löffel serviert zu werden.

Da die klösterliche Küche eng mit dem religiösen Leben verwoben ist, tragen ihre Süßigkeiten eine symbolische Bedeutung. Zu Weihnachten gibt es stets die typischen saisonalen Plätzchen „Melomakarona“ und „Kourabiedes“, während an Ostern „Koulourakia“, eine Art Osterkekse, das Gebäck zum Fest sind.

Dabei orientiert sich die Klosterküche an Rezepten und Traditionen, die viele Jahre zurückliegen. In einem griechischen Kloster ist jede Mahlzeit eine einzigartige Erfahrung und eine kulinarische Reise durch die Geschichte, die es zu erleben lohnt.