Die mediterrane Ernährung macht weltweit eine der anerkanntesten Ernährungsweisen aus. Zahlreiche klinische und epidemiologische Studien haben die Vorteile für die Gesundheit hervorgehoben, infolgedessen sie sich als eines der gesündesten und ausgewogensten Ernährungsmodelle etabliert hat.
Der Begriff „Mediterrane Ernährung“ bezieht sich auf eine Ernährungsweise, die von den traditionellen Essgewohnheiten der Völker in den Mittelmeerländern inspiriert ist. Sie repräsentiert die Vielseitigkeit, die die Kultur, die Bräuche, die Traditionen aber auch den allgemeinen Lebensstil, der die Mittelmeerländer auszeichnet. Demnach reden wir hier nicht von einem bestimmten mediterranen Ernährungsplan, sondern um gemeinsame Ernährungsmerkmale, die die Völker dieser Länder aufweisen. Typische, gemeinsame Merkmale umfassen eine erhöhte Aufnahme von Olivenöl, Obst, Gemüse, Getreide (vorzugsweise unverarbeitet), Hülsenfrüchten, Nüssen und Samen, einen moderaten Verzehr von Fisch und Milchprodukten sowie einen geringen Konsum von Fleisch. Alkohol wird nur in Maßen konsumiert, es sei denn, religiöse oder gesellschaftliche Einschränkungen sprechen gänzlich gegen den Konsum.
Diese Übereinstimmungen in der Ernährung und der Zusammenhang mit der Gesundheit wurden erstmals systematisch vom berühmten Physiologen Ancel Keys durch die Sieben-Länder-Studie beschrieben. Die Studie begann Ende der 1950er Jahre und umfasste sechzehn verschiedene Regionen in 7 Ländern (Griechenland, Italien, dem ehemaligen Jugoslawien, den Niederlanden, Finnland, den USA und Japan). Es wurde festgestellt, dass die Mittelmeerländer, insbesondere die Region von Kreta, die niedrigsten Sterberaten durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und die höchste Lebenserwartung im Vergleich zu den USA und den nördlicheren Regionen Europas aufwiesen. Diese erste Beobachtung führte dazu, dass der Begriff „Mediterrane Ernährung“ erstmals verwendet wurde um die Ernährungsgewohnheiten der Mittelmeerländer und ihre Vorteile für Gesundheit und Langlebigkeit zu beschreiben; eine Ernährungsweise, die untrennbar mit dem allgemeinen, täglichen Lebensstil verbunden war. Es war genau diese Ernährungsweise, die Griechenland populär machte und das Interesse an der griechischen Mittelmeerdiät weckte. Selbstverständlich haben seitdem zahlreiche – und besser konzipierte – Studien die Vorteile der mediterranen Ernährung untersucht und hervorgehoben. In Anerkennung der Relevanz der mediterranen Ernährung erklärte im Jahr 2013 die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) diese Ernährungsweise zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit. Laut dem, für die Nominierung eingereichten, Antrag geht die mediterrane Ernährung über die reine Nahrungsaufnahme hinaus und integriert eine Reihe von sozialen Fähigkeiten, Wissen, Praktiken und Traditionen. Diese beinhalten Landwirtschaft, Fischerei, Viehzucht, die Zubereitung von Speisen und stellen den Menschen selbst in den Mittelpunkt. Die mediterrane Ernährung spiegelt somit nicht nur eine Ernährungsweise wider, sondern auch einen umfassenderen Lebensstil, der die Beziehungen zwischen Menschen aller Altersgruppen und unabhängig vom sozioökonomischen Hintergrund stärkt. Die griechische Variante der mediterranen Ernährung zeichnet sich durch ihre kulturelle Dimension, ihre Verbindung zu lokalen Gemeinschaften, die Wertschätzung der sozialen Aspekte des Essens sowie durch die Biodiversität und die Herkunft der Zutaten aus. Die griechische Mittelmeerdiät fördert einen ganzheitlichen Lebensstil, welcher geschmacklichen Genuss mit bedeutenden gesundheitlichen Vorteilen zu kombinieren vermag.

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