Das griechisch-orthodoxe Fasten steht in engem Zusammenhang mit dem modernen Begriff der gesunden Ernährung.

Auch wenn die Hauptmotivation für den Verzicht religiöser und spiritueller Natur ist, kann diese Praxis gesundheitliche Vorteile mit sich bringen – denn die damit verbundenen Ernährungsgewohnheiten entsprechen den Prinzipien der als besonders gesund geltenden mediterranen Ernährung.

In Griechenland gibt es rund 180 Fastentage pro Jahr, wobei während der verschiedenen Fastenzeiten unterschiedliche Einschränkungen gelten. Heutzutage befolgen jedoch viele Gläubige eher allgemeine und weniger strenge Regeln hinsichtlich des Fastens – und insbesondere hinsichtlich der Zeiten, zu denen gefastet wird. Viele verzichten dabei auf Fleisch, Eier sowie alle Arten von Milchprodukten.

Aus ernährungsphysiologischer Sicht zeichnet sich die mit dem Fasten verbundene Ernährung durch wenig gesättigte Fette sowie viele Ballaststoffe, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente aus. An manchen Tagen ist der Verzehr von Fisch und Meeresfrüchten erlaubt, während an anderen Tagen eine strikte vegetarische Kost eingehalten wird.

 Fasten kann also durchaus als Teil einer gesunden Ernährung angesehen werden, und viele Studien belegen die positiven Auswirkungen auf die Gesundheit.

Dank des geringen Verzehrs von tierischen Fetten und Fleisch bewirkt das Fasten eine Verbesserung des Gesamtcholesterinspiegels sowie des „schlechten“ LDL-Cholesterins. Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Getreide werden hingegen in größeren Mengen und häufiger verzehrt – und diese sind reich an Kalium, das zur Senkung des Blutdrucks beiträgt: ein weiterer Vorteil des Fastens. Menschen, die fasten, haben zudem deutlich weniger oxidativen Stress; dabei handelt es sich um ein Ungleichgewicht im Körper, das als Ursache für viele Beschwerden und Krankheiten gilt.

Auch wenn beim Fasten nur wenig Eiweiß und Kalzium aufgenommen werden, sind der Verzehr von Fisch und Sojamilch in Kombination mit Nüssen und Hülsenfrüchten ausreichend, wenn sie mit den anderen Lebensmittelgruppen kombiniert und in ihrer Menge kontrolliert werden.

Die mediterrane Ernährung, die zu den gesündesten Ernährungsformen zählt, hat dieselbe Grundlage wie das Fasten: Beide sehen einen minimalen Verzehr von Fleisch und dessen Ersatz durch Fisch, viel Obst und Gemüse sowie Olivenöl als Hauptfettquelle vor. Insgesamt kann man also sagen, dass das Fasten als Ernährungsweise und Lebensphilosophie einen positiven Einfluss auf das körperliche und seelische Wohlbefinden hat.