Die Mönche befolgen bei ihren festlichen Mahlzeiten Regeln, die Freude am Feiern mit klösterlicher Strenge und tiefer Spiritualität verbinden. An Festtagen ist die Kost etwas üppiger als im Alltag, aber bleibt einfach und ohne Übermaß. Es geht nicht um den Genuss, sondern um die Dankbarkeit Gott gegenüber für die guten Dinge, die er uns schenkt.

Selbst an den bedeutendsten Festtagen der griechisch-orthodoxen Kirche, wie Weihnachten, Ostern und „Mariä Himmelfahrt“ am 15. August, ist es im Kloster nicht üblich, Fleisch zu essen. In allen Fällen wird es durch Fisch ersetzt, der auf einfache traditionelle Weise zubereitet ist und von saisonalem Gemüse begleitet wird. Typische Gerichte sind im Backofen zubereiteter Kabeljau, gegrillte Seebrasse sowie gekochter Fisch mit Gemüse, Bulgur oder Reis.

Fisch hat im Christentum eine symbolische Bedeutung und wird als gesegnete Speise angesehen. Gleichzeitig ist er aber auch sehr nahrhaft, leicht und fügt sich in die spirituelle Dimension des Festes ein.

Wenn eine der festlichen Mahlzeiten in eine Fastenzeit fällt, wählen die Mönche Fisch und Meeresfrüchte, wie „Tintenfisch mit Spaghetti“, „Tintenfisch mit Spinat“, gefüllter Kalmar, „Muschelpilaw“ oder Meeresfrüchte mit Teigwaren. Meeresfrüchte gehören zur Fastenkost und stehen im Einklang mit der Klosterernährung. Die Nachspeisen werden nach dem gleichen Prinzip zubereitet. Wenn das Fest nicht mit den Tagen des strengen Fastens zusammenfällt, können auch Milchprodukte und Eier verwendet werden.

Auf den Festtafeln finden sich außerdem Pasteten verschiedener Art, zum Beispiel „Chortopita“ mit wildem und saisonalem Gemüse aus den Klostergärten sowie „Tiropita“ mit Käse, sofern Milchprodukte gestattet sind. Zu einem Festmahl gehört auch das im Klosterbackofen gebackene Brot, das oft mit verschiedenen Nüssen, Rosinen oder Sesam verfeinert wird.

Den Mönchen ist es während der Festlichkeiten auch erlaubt, Wein zu konsumieren, der üblicherweise aus den Weinanbaugebieten des Klosters kommt. Der Wein wird mit Maß und aus Dankbarkeit für die Freude am Fest genossen.

 Die Festmahlzeiten der Mönche sind ein spirituelles und gastronomisches Erlebnis. Sie verknüpfen Tradition mit Frömmigkeit und mahnen uns, wie bedeutsam Bescheidenheit selbst in Momenten des Vergnügens ist. Die gemeinsamen Mahlzeiten vereinen die Mönche, wodurch ihr Gemeinschafts- und Brüderlichkeitsgefühl gestärkt wird.

Selbst an den Festen im Kloster bleibt das Essen bescheiden, ist gesegnet und beruht auf der Liebe zur Einfachheit und zur Schöpfung. In einigen Fällen dürfen die Besucher der Klöster an Festtagen jedoch ein anderes Essen wählen, das für sie zubereitet wird und auch Fleisch enthalten kann. Dies ist abhängig vom Abt des jeweiligen Klosters und davon, wie streng er die bestimmte Nahrungsweise vorschreibt.