In der orthodoxen Tradition gibt es zahlreiche Fastentage, die von großer Bedeutung für den Alltag der Gläubigen sind. Viele der während der Fastenzeiten verzehrten Speisen sind von symbolischem Charakter und gelten als „heilig“.

Das Fasten beinhaltet in der Regel den Verzicht auf tierische Produkte und soll den Gläubigen helfen, Körper und Seele zu reinigen. Speisen wie Hülsenfrüchte, Gemüse, Brot und Öl erhalten einen symbolischen Wert, denn sie stärken das Gefühl der Selbstdisziplin und Demut.

In Griechenland bezeichnet man Essen, das bei religiösen Zeremonien angeboten wird und in den heiligen Schriften des Christentums Erwähnung findet, als „heilig“. Diese Speisen sind nicht nur alltägliche Nahrungsmittel, sondern haben eine tiefere spirituelle Bedeutung und symbolisieren die Beziehung des Menschen zu Gott.

In der orthodoxen Religion sind die wichtigsten „heiligen“ Speisen Brot und Wein, dennsie sind Symbole für den Leib und das Blut Christi. Brot wird während der Eucharistie verwendet, dem wichtigsten Ritus der orthodoxen Liturgie. Wein ist dabei ebenfalls unverzichtbar; er steht für das ewige Leben, das Christus durch sein Blut schenkt. Er wird auch bei anderen wichtigen religiösen Zeremonien wie Hochzeiten sowie in einigen Regionen auch bei der Krankensalbung und der Beerdigung verwendet.

Weitere wichtige „heilige“ Speisen des orthodoxen Christentums sind Olivenöl und Fisch, denen eine tiefe religiöse und symbolische Bedeutung zukommt.

Olivenöl steht mit der Weihe und der göttlichen Gnade in Verbindung. Es findet in den meisten Sakramenten der Kirche Verwendung, beispielsweise bei der Taufe, der Konfirmation und der Krankensalbung, und dient dem Segen sowie der Gesundheit der Gläubigen.

Nach orthodoxer Tradition stehen Fische direkt mit dem Leben und der Auferstehung in Zusammenhang. Im Matthäusevangelium erfahren wir, dass eines der Wunder Jesu darin bestand, Fische und Brot zu vermehren, um das Volk zu ernähren. Während der Fastenzeit, in der auf tierische Produkte verzichtet wird, gilt für Fisch an drei Tagen eine Ausnahme.

Diese besonderen Speisen sind sowohl mit dem täglichen Leben als auch mit der spirituellen Erhebung des Menschen verbunden. Durch den täglichen Verzehr, Fastenzeiten und religiöse Zeremonien verbinden sich die Gläubigen mit Gott und ihrer Gemeinschaft und stärken ihren Glauben sowie den sozialen Zusammenhalt.