Der Neujahrstag hat in Griechenland eine tiefe religiöse und symbolische Bedeutung und folgt althergebrachten Traditionen. Dazu zählt auch das Anschneiden des Neujahrskuchens, der „Vasilopita“, um das neue Jahr zu begrüßen.

Die Vasilopita ist mit dem Fest des Heiligen Basilius, Bischof von Caesarea, verbunden, dessen Namen man auf Griechisch „Vasílios“ ausspricht und der in der griechisch-orthodoxen Kirche am 1. Januar gefeiert wird. Der Überlieferung zufolge ließ der Heilige Basilius zahlreiche Kuchen backen und fügte in jeden eine Münze oder ein Schmuckstück mit ein. Das Gebäck ließ er anschließend unter den Armen verteilen. Seitdem symbolisiert die Vasilopita die Spende, die Güte und den Segen. Ihre Besonderheit ist die darin versteckte „Glücksmünze“, die demjenigen Glück bringen soll, der sie beim Verteilen des Kuchens in seinem Stück findet.

Das Anschneiden der Vasilopita erfolgt unmittelbar nachdem die Neujahrsglückwünsche ausgetauscht wurden; dabei müssen jedoch bestimmte Regeln beachtet werden. Die Stücke werden gleich groß geschnitten und in einer genau festgelegten Reihenfolge ausgeteilt: Das erste Stück ist für das Haus bestimmt; die darauf folgenden für Christus, die Jungfrau Maria sowie die Familienmitglieder – in der Reihenfolge ihres Alters. Schließlich erhalten die Gäste ein Stück, natürlich ebenfalls in der Reihenfolge ihres Alters.

Die für die Vasilopita verwendeten Rezepte variieren je nach Region. Daher werden je nach Gegend verschiedene Arten von Gebäck als „Vasilopita“ bezeichnet; allen gemein ist, dass eine Münze darin versteckt ist und der feierliche Anschnitt zu Neujahr erfolgt.

Das klassischste und im ganzen Land verbreitete Rezept ist ein luftiger, süßer Kuchen, ähnlich wie Tsoureki, dessen Hauptzutaten Mehl, Hefe, Zucker, Eier, Butter sowie Gewürze, Mahlab und Mastix sind.

Eine weitere landesweit beliebte Variante begeistert mit den Aromen von warmen Gewürzen und Zitrusfrüchten; hinzu kommen oft Schokolade oder Puderzucker.

In einigen Regionen Griechenlands, wie beispielsweise auf vielen Inseln, ist die Vasilopita ein mit Anis gewürztes Sauerteigbrot, das mit Sesam bestreut wird – oder sie besteht aus einem aromatischen Ölteig.

In anderen Regionen wiederum wird eine herzhafte Vasilopita mit einer knusprigen Kruste gebacken. Ein typisches Beispiel hierfür sind die Pasteten mit Filoteig und verschiedenem Fleisch, gemischt mit Gemüse, Reis oder hausgemachten Teigwaren, die man in den Dörfern von Epirus und Thessalien findet. Sowohl in Thrakien, als auch auf Kreta und dem Peloponnes steht an Neujahr Tyropita auf dem festlich gedeckten Familientisch, zubereitet mit Lauch oder Trahanas, Feta oder Joghurt. Sie wird mit einem oder aber mit zwölf Teigblättern zubereitet – so viele, wie es Monate im Jahr gibt. Das Wichtigste ist jedoch, dass die „Flouri“ genannte Münze darin eingebacken ist und dass beim Anschneiden kein Familienmitglied feh