Bluthochdruck ist trotz bedeutender Fortschritte in der medikamentösen Behandlung nach wie vor eine der Hauptursachen für vorzeitige Morbidität und Mortalität weltweit. Erhöhter arterieller Blutdruck hat schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit des kardiovaskulären Systems und der Nieren und erhöht das Risiko von Schlaganfällen, Herzinfarkten, Herzversagen und Nierenschäden. In den aktuellen Leitlinien für die Behandlung von Bluthochdruck wird die Bedeutung von Ernährungsumstellungen als ergänzende und notwendige Strategie zur medikamentösen Behandlung hervorgehoben.

Eine der effektivsten Ernährungsstrategien ist die Einführung einer mediterranen Ernährung, die für ihre Vorteile bei der Senkung des Blutdrucks und der Förderung der kardiovaskulären Gesundheit anerkannt ist. Laut jüngsten klinischen Studien hat die mediterrane Ernährung eine nachweisliche Wirkung auf die Senkung des systolischen Blutdrucks. In einer Studie, die sich auf ältere Menschen konzentrierte, führte die Einführung der mediterranen Ernährung zu einer Senkung des systolischen Blutdrucks um 5,5 mmHg.[1] Diese Senkung geht mit einer deutlichen Verringerung des Risikos einher, an einem Schlaganfall oder einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben. Jüngste Daten aus der griechischen epidemiologischen Studie ATTICA, die im Rahmen einer 20-jährigen Nachverfolgung durchgeführt wurde, belegen, dass eine konsequentere Befolgung der griechischen Mittelmeerdiät mit einer deutlichen Verringerung des Risikos für Bluthochdruck verbunden ist. Personen, die die mediterrane Ernährung konsequent befolgten, wiesen über einen Zeitraum von 20 Jahren ein 47 % niedrigeres Risiko auf Bluthochdruck zu entwickeln als diejenigen die sich kaum an diese Ernährung hielten.[2] Die gesamten Daten der vollzogenen Studien unterstützen und unterstreichen, dass sogar kleine Änderungen in der Ernährung in Richtung Mittelmeerdiät, erhebliche gesundheitliche Vorteile mit sich bringen können.

Einer der grundlegenden Mechanismen, über den sich die mediterrane Ernährung positiv auf den Blutdruck auswirkt, ist die erhöhte Kaliumaufnahme. Kalium ist ein entscheidender Nährstoff, der eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung des Gleichgewichts des Volumenhaushalts im Körper und der Regulierung des Blutdrucks spielt. Lebensmittel, die den Kern der mediterranen Ernährung ausmachen, wie Obst, Gemüse, Vollkorngetreide und Hülsenfrüchte, sind reich an Kalium, das dazu beiträgt, überschüssiges Natrium (ein Bestandteil von Salz) dem Körper zu entziehen und den Bluthochdruck zu senken.

Der Konsum von fettreichem Fisch, der einen grundlegenden Bestandteil der traditionellen griechischen Ernährung ausmacht, versorgt darüber hinaus unseren Körper mit Omega-3-Fettsäuren, die für ihre positiven Auswirkungen auf die kardiovaskuläre Gesundheit bekannt sind. Fische wie Lachs, Hering und Sardinen sind ausgezeichnete Quellen dieser mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die nachweislich den arteriellen Blutdruck durch die Einschränkung von Entzündungen und die Verbesserung der Funktion der Blutgefäße senken.

Insgesamt, macht die mediterrane Ernährung eine effektive Strategie zur Senkung des Bluthochdrucks und zur Verbesserung der kardiovaskulären Gesundheit aus. Durch eine ausgewogene Ernährung, die nährstoffreiche Lebensmittel beinhaltet, bietet die Mittelmeerdiät einen nachhaltigen Ansatz zur Verringerung des kardiovaskulären Risikos und fördert die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden.

LITERATUR


[1] Jennings, A., Berendsen, A. M., de Groot, L. C. P. G. M., Feskens, E. J. M., Brzozowska, A., Sicinska, E., … Cassidy, A. Mediterranean-style diet improves systolic blood pressure and arterial stiffness in older adults. Hypertension 2019 73(3): 578–586. https://doi.org/10.1161/hypertensionaha.118.12259.

[2] Georgoulis Μ, Damigou Ε, Derdelakou Ε, Kosti R.Ι., Chrysohoou C, Barkas F, Kravvariti E, Tsioufis C, Pitsavos C, Liberopoulos E, Sfikakis P.P. & Panagiotakos D.B. Adherence to the Mediterranean diet and 20-year incidence of hypertension: the ATTICA prospective epidemiological study (2002–2022). Eur J Clin Nutr 2024 78(7):630-638. doi: 10.1038/s41430-024-01440-w.