In prähistorischer Zeit war Sifnos unter den Namen „Akis“, „Meropia“ und „Merope“ bekannt. Den heutigen Namen erhielt die Insel erst später nach Sifnos, dem Sohn des mythischen attischen Helden Sounios. Das (antike) Sifnos ist eine Insel voller Geschichte und Tradition, berühmt für seine Gold- und Silberminen, die es zu einem der reichsten Orte Griechenlands machten. Ein Nachweis für diesen Reichtum ist die Tatsache, dass auf Sifnos im Jahr 600 v. Chr. eine eigene Währung geprägt wurde.
Heute wird auf Sifnos unverändert eine Verbindung zur Keramik und Töpferei gepflegt. Die Insel gilt als das bedeutendste Zentrum der Keramik in der Ägäis und jüngere und ältere Töpfer führen die Tradition fort. Sie ist berühmt für ihre Architektur und ihre gastronomische Kultur. Eine der hier geborenen großen Persönlichkeiten ist Nikolaos Tselementes, der Begründer der modernen Küche, was dazu beiträgt, dass die Insel zu einem erstklassigen gastronomischen Reiseziel wird.
Als Sehenswürdigkeiten für die Besucher gibt es hier drei Hauptsiedlungen, die seit 1962 alle als traditionell gekennzeichnet sind. Apollonia, die erste davon, erhielt ihren Namen vom Gott Apollon und ist der Hauptort der Insel. Sie zeichnet sich durch ihre malerischen gepflasterten Straßen und die kykladische Architektur aus und ist berühmt für ihr „Steno“, die „enge Gasse“. Diese ist zwar nicht so eng, wie die meisten Leute sich das vorstellen, sondern vielmehr eine der wichtigsten und belebtesten Straßen der Stadt. Als Zweites ist da Artemonas mit den neoklassizistischen, labyrinthartigen Gassen, die sich durch ihre einzigartige Ästhetik und die einladende Atmosphäre auszeichnen. Und schließlich Kastro, das an sich schon ein Reiseziel ist. Es ist der mittelalterlichen Architektur treu geblieben, ist seit prähistorischer Zeit ununterbrochen bewohnt und versetzt den Reisenden mit seinen Arkaden und kleinen Gassen in andere Zeiten.
Die Strände der Insel zeichnen sich durch ihr kristallklares Wasser aus und können alle Wünsche erfüllen. Wild, felsig, sandig, organisiert oder auch nicht, hier ist Abwechslung angesagt. Die bekanntesten davon sind der kosmopolitische Platys Gialos, die postkartenreife Chrysopigi mit der gleichnamigen Kapelle und den Felsen, das unauffällige Vathi mit seichtem Wasser und Cherronisos mit dem malerischen Fischerdorf, das „versteckte“ Glyfos und die Kamares, der mit der blauen Flagge ausgezeichnete kristallklare Strand des Hafens.
Gastronomie
Der lehmige Boden von Sifnos macht die Insel hinsichtlich ihrer lokalen Produkte schon von Natur aus einzigartig. Abgesehen davon, dass daraus weltberühmte Keramik hergestellt wird, sind auch Getreide, Öl, Obst und Gemüse, die dort angebaut werden, erstklassig und haben einen unverwechselbaren Geschmack. Auch die lokalen Käsesorten der Insel sind sehr interessant. Am bekanntesten ist darunter Manoura, der intensive und unwiderstehliche Weinkäse.
Auch der Chefkoch Nikolaos Tselementes, der die griechische Küche des 20. Jahrhunderts prägte, stammte aus Sifnos. Seine Bücher findet man fast in jedem griechischen Haushalt. Dies allein reicht aus, um der Insel eine ausgeprägte Esskultur und eine direkte Verbindung zur Gastronomie zu verleihen. Natürlich muss erwähnt werden, dass auch nach Tselementes großartige Köche hier ihre Spuren hinterlassen und Sifnos zu einem gastronomischen Reiseziel gemacht haben.
Die beiden bekanntesten traditionellen Rezepte, die beide in Tontöpfen gekocht werden, sind Mastelo, über viele Stunden langsam in Rotwein und Dill geschmortes Lamm, und der Kichererbseneintopf. Beide werden im Holzofen gekocht und sind die Stars auf den Speisekarten der Restaurants dieser Insel. Vervollständigt wird die Liste der beliebtesten und populärsten lokalen Gerichte durch die Kichererbsenbällchen.
Anthotyro und lokaler Honig kommen zusammen in der Honigpastete, die in ihrer Erhabenheit und Einfachheit sowie im Einsatz von Rohstoffen höchster Qualität ein Traum ist, während das Mandelgebäck der Insel zu den Süßspeisen gehört, die jeder probiert haben muss.
Der Geburtsort von Tselementes organisiert ihm zu Ehren jedes Jahr im September das Festioval der kykladischen Gastronomie, auf dem Gäste von den Kykladeninseln lokale Rezepte kochen und diese den Besuchern auf die bestmögliche Weise vorstellen.
Anreise
Sifnos ist eine Insel in den westlichen der Kykladen zwischen Serifos und Kimolos und es ist leicht mit der Fähre von Piräus und von Rafina aus zu erreichen.