Bei den Maßnahmen, mit denen die EU auf die Notwendigkeit reagiert, den Einsatz chemischer Pestizide in landwirtschaftlichen Betrieben zu verringern und die Landwirte zu unterstützen, handelt es sich um umwelt- und klimafreundliche Praktiken, Investitionen in Technologie und Risikomanagement, Beratung und Bildung. Die Europäische Kommission fordert ihre Mitgliedstaaten auf, Landwirte bei der Nutzung innovativer Technologien und Geräte für zielgerichtete Verfahren in der Pflanzenkontrolle zu unterstützen, zum Beispiel durch intelligente Landwirtschaftssysteme auf dem Feld, Robotersysteme und GPS-Systeme. Diese Technologien tragen zu einer rationelleren Nutzung der Ressourcen bei, schonen die Umwelt und senken Produktionskosten, so die Veröffentlichung zur „Unterstützung der Landwirte bei der Verringerung des Einsatzes chemischer Pestizide durch die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP)“. In Bezug auf die Beratung heißt dies, dass die Mitgliedstaaten ihren Landwirten Beratung und technische Unterstützung anbieten müssen, um ihnen dabei zu helfen, im Rahmen der landwirtschaftlichen Beratungsdienste der GAP bessere Praktiken umzusetzen. Ferner muss den Landwirten und den landwirtschaftlichen Beratern neues Wissen über Wissens- und Innovationssysteme (AKIS) zur Verfügung gestellt werden. Bislang wurden auf europäischer Ebene Forschungs- und digitale Lösungsprozesse durchgeführt, die zu den Bemühungen der Landwirte zur Verringerung von Pestiziden beigetragen haben. Junge Landwirte und Bauernverbände in Europa haben technologische Hilfsmittel eingesetzt, um ihre Betriebe zu modernisieren, um den Einsatz von Pestiziden zu verringern und um so zur Verringerung der Umweltauswirkungen der Landwirtschaft beizutragen. Ein Beispiel für innovative Vorgehensweisen ist die Einrichtung landwirtschaftlicher Inkubatoren, die neue Akteure in der Landwirtschaft dabei unterstützen, mit umweltfreundlichen Methoden Nahrungsmittel zu erzeugen. Genauer gesagt können landwirtschaftliche Inkubatoren die Integration von Neueinsteigern in die Landwirtschaft erleichtern, insbesondere solcher, die weder aus einer Bauernfamilie stammen noch über Erfahrungen im Agrarsektor verfügen. Hierbei handelt es sich um junge Menschen, die gerne im Agrarsektor experimentieren und neue Produkte und Verfahren einführen, um ihren Ernten sowie der Umwelt und dem Boden selbst zu nützen.